Hecken düngen

Hecken düngen

Hecken düngen – Unsere Tipps für sattes Grün und starkes Wachstum

Wie alle Pflanzen, ja wie alle Lebewesen überhaupt, benötigen auch Hecken die richtige Pflege, um wachsen und gedeihen zu können. Neben dem Hecken schneiden gehört dazu vor allem das Düngen der Pflanzen. Dabei ist außer dem richtigen Zeitpunkt für die Düngergabe vor allem wichtig, dass Du die richtige Art von Dünger wählst. Letztendlich enthalten zwar fast alle Produkte die gleichen Inhaltsstoffe, aber auch die Art und Weise, wie diese zusammengesetzt sind und wie schnell sie freigesetzt werden, ist entscheidend. Mit unserer wertvollen Sammlung von Tipps erfährst Du alles rund um das Thema Hecken düngen und worauf Du achten musst, damit Deine Heckenpflanzen gut gedeihen.

Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Hecken düngen?

Bei Heckenpflanzen gibt es zwei Arten der Düngung: die sogenannte Pflanzdüngung und die regelmäßige Düngergabe. Die Pflanzdüngung wird zeitgleich mit dem Setzen der Hecke vorgenommen. Ob sie nötig ist oder nicht, hängt von der Art der Hecke und der Bodenbeschaffenheit ab. Die regelmäßige Düngung hingegen ist Pflicht. Sie unterstützt das Wachstum der Pflanzen und stellt sicher, dass diese alle nötigen Nährstoffe erhalten.

Hecke düngen

Der richtige Zeitpunkt um im Garten Deine Hecke zu düngen ist das Frühjahr zwischen März und August. Gerade zwischen März und Ende Juni liegen die beiden Hauptwachstumsphasen von Hecken. In dieser Zeit sind sie auf Nährstoffe, die ihre Wurzeln aufnehmen können angewiesen, um neue Triebe zu bilden und sich zu verzweigen. Die Gabe der richtigen Mineralstoffe kann das Wachstum anregen, was besonders wichtig ist, wenn die Hecke noch nicht so hoch und breit ist, wie sie einmal werden soll.

Vermeiden solltest Du es, Deine Hecken im Herbst noch einmal zu düngen. Im schlimmsten Fall sorgt die Düngergabe dann dafür, dass die Pflanzen noch einmal neu austreiben. Die frischen Triebe reifen vor dem Winter aber nicht mehr voll aus und bleiben dadurch anfällig für Frost und Kälteschäden. Im besten Fall sterben nur die neuen Triebe ab und hinterlassen einige Löcher. Aber es kann auch sein, dass die gesamte Pflanze an den Frostschäden zugrunde geht. Daher sollte die letzte Düngung im August stattfinden. Idealerweise nutzt Du dann einen Dünger mit einem hohen Kaliumanteil. Dieser Nährstoff hilft der Pflanze, besser mit Frost zurechtzukommen.

Wie oft müssen Hecken gedüngt werden?

In der Regel reicht es, Heckenpflanzen einmal jährlich zu düngen. Das hängt aber auch davon ab, welchen Dünger Du verwendest. Mineralische Dünger lösen sich schneller auf als organische Dünger. Ihre Langzeitwirkung ist dadurch schlechter und Du musst gerade Hecken in der Wachstumsphase vielleicht auch mehrmals im Jahr düngen. Soll die Hecke aber nicht mehr größer werden, ist es auf jeden Fall besser, nur einmal im Jahr zu düngen. Sonst machst Du dir durch die Anregung des Wachstums nur mehr Arbeit, weil Du die Hecke häufiger und stärker schneiden musst. Eine Ausnahme stellt dabei natürlich ein akuter Nährstoffmangel dar, der die Gesundheit der Heckenpflanzen bedroht und deswegen so schnell wie möglich behoben werden sollte.

Müssen Hecken beim Pflanzen gedüngt werden?

Hecken düngen beim Pflanzen

Ob Du Deine Hecke schon während Du sie setzt düngen solltest, kommt darauf an, ob sie beim Kauf schon mit Dünger versorgt ist oder nicht. Die meisten Heckenpflanzen, die Du in Töpfen erhältst, sind bereits mit einem Langzeitdünger versehen, der sie in der ersten Zeit mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Kaufst Du hingegen wurzelnackte Pflanzen, erleichterst Du ihnen das Anwachsen durch eine Pflanzdüngung erheblich. Mische dafür die ausgehobene Erde mit ausgereiftem Kompost und Hornspänen, bevor Du sie wieder einfüllst. Auf mineralischen Dünger solltest Du bei jungen Heckenpflanzen allerdings vollständig verzichten. Das Risiko, dass dieser die erst schwach ausgebildeten und empfindlichen Wurzeln beschädigt, ist zu groß.

Hecken nach dem Schneiden düngen?

Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass man Heckenpflanzen nach dem Schneiden unbedingt düngen sollte. Wie Du in unserer Anleitung zum Hecken schneiden vielleicht schon erfahren hast, ist der beste Zeitpunkt für einen starken Rückschnitt das zeitige Frühjahr. Anders als bei vielen Pflanzen sollen Hecken im Garten nach dem Stutzen aber nicht so schnell wie möglich wieder austreiben, sondern ihre akkurate Form möglichst lange beibehalten. Eine Düngung mit sofort verfügbaren mineralischen Nährstoffen wäre dafür eher kontraproduktiv. Du kannst aber nach dem Schnitt im Frühjahr einen organischen Langzeitdünger ausbringen. Da dieser einige Zeit braucht, bis die Mineralstoffe verfügbar sind, ist Deine Hecke beim ersten Austrieb im Frühjahr bestens versorgt. Ideal ist es, wenn Du Deine Heckenpflanzen nach dem Schneiden mit einem organischen Dünger versorgst und diesen dann mit Kompost oder dem gehäckselten Heckenschnitt bedeckst. So beugst Du nämlich auch störendem Unkraut vor.

Wie erkennt man Nährstoffmangel bei Hecken?

Hecken im Garten brauchen, wie alle Pflanzen, vor allem Stickstoff, Phosphor und Kalium. Diese drei Nährstoffe sind auch die Hauptbestandteile von sogenannten NPK-Düngern. Stickstoff ist dabei vor allem für das Wachstum der Blätter verantwortlich, während Phosphor der Blütenbildung und Kalium der Regulierung des Wasserhaushaltes dient. Wenn Deine Hecke trotz ausreichend viel Wasser im Frühjahr nur wenig bis gar nicht wächst, ist der Grund dafür wahrscheinlich ein Nährstoffmangel. Auch Verfärbungen an den Blättern oder Blüten können Symptome einer Unterversorgung sein. Hier eine Übersicht unterschiedlicher Symptome und auf welchen Mangel an Mineralstoffen sie hinweisen:

 

Heckendünger – welcher darf es sein?

Nicht nur das richtige Timing, sondern auch welche Art von Dünger Du Deinen Pflanzen zur Verfügung stellst, ist entscheidend. Es gibt einige Universaldünger, die sich auch für Hecken eignen. Viele Hersteller bieten aber auch eigene Heckendünger oder auf die jeweilige Heckenpflanze zugeschnittene Düngermischungen an.

Mineralischer Heckendünger

Chemischer Stickstoff Dünger

Mineralische Dünger werden künstlich hergestellt, daher kann ihre Zusammensetzung genau auf die jeweiligen Bedürfnisse der Pflanzen angepasst werden. Da sie sich sehr schnell auflösen und in den Boden gelangen, ist hier jedoch auch die Gefahr einer Überdüngung am größten. Die Mineralien entziehen dann den Wurzeln das Wasser, was irreparable Schäden an den Pflanzen verursachen kann. Mineralische Dünger solltest Du daher immer besonders genau und sorgsam sowie sparsam dosieren. Entscheide dich im Zweifelsfall eher für eine geringere Düngermenge und dünge die Hecke dafür später im Jahr nochmal. Mineralische Dünger sind optimal, wenn Deine Hecke bereits unter einem Nährstoffmangel leidet, weil sie lange nicht gedüngt wurde. Die schnelle Verfügbarkeit trägt dazu bei, dass die Schäden nicht noch schlimmer werden und keine großen Löcher in der Hecke entstehen.

Blaukorn als Heckendünger

Blaukorn ist ein sogenannter Volldünger, das heißt, er enthält alle von den Pflanzen für das Wachstum benötigten Mineralstoffe. Im Handel erhältst Du ihn unter dem Namen Nitrophoska, der umgangssprachliche Name Blaukorn hat sich aufgrund der äußeren Erscheinung der Düngekügelchen durchgesetzt. Blaukorn eignet sich gut, um Heckenpflanzen im Garten, die unter einem akuten Mangel leiden, schnell wieder mit allen nötigen Nährstoffen zu versorgen. Du kannst ihn sowohl ausstreuen als auch in Wasser auflösen und im Gießwasser verwenden. Achte nur immer darauf, Blaukorn nur sparsam einzusetzen, weil eine Überdüngung damit den Pflanzen deutlich schadet und darüber hinaus auch die Umwelt belastet.

Bittersalz für Hecken

Bittersalz ist der umgangssprachliche Name für Magnesiumsulfat. Dieses wird oft gezielt eingesetzt, wenn Hecken unter einem Magnesiummangel leiden. Das ist besonders häufig bei Nadelgehölzen der Fall. Begünstigt wird ein Mangel an Magnesium auch durch sandige Böden, dort wird der Nährstoff schneller ausgewaschen, oder eine Überdüngung mit Kalium oder Calcium. Bist Du Dir sicher, dass es Deiner Hecke an Magnesium mangelt, lässt Du ihr am besten eine Blattdüngung mit Bittersalz zukommen. Dazu löst Du das Mineral in Wasser auf und sprühst es über die Blätter. Die Pflanzen können es von dort direkt aufnehmen und es besteht keine Konkurrenz zu anderen Nährstoffen im Boden. Achte ansonsten auch darauf, dass der Heckendünger, den Du verwendest, Bittersalz oder eine andere Magnesiumquelle enthält. Ist dies nicht der Fall, kannst Du vorbeugend etwas Bittersalz untermischen.

Organischer Heckendünger

Organischer Heckendünger

Organischer Dünger besteht aus natürlichen pflanzlichen oder tierischen Stoffen, die meist als Abfall in der Landwirtschaft anfallen. Bringst Du sie aus, müssen sie erst von Mikroorganismen im Boden zersetzt werden, bevor die darin enthaltenen Nährstoffe den Pflanzen zur Verfügung stehen. Das hat einerseits den Vorteil, dass es beinahe unmöglich ist, mit organischem Dünger zu überdüngen. Schließlich können die Bodenorganismen immer nur einen Teil der Nährstoffe freisetzen. Das hat aber auch den Nachteil, dass organischer Dünger nicht als schnelle Soforthilfe bei einem akuten Nährstoffmangel taugt. Außerdem kann die Zusammensetzung nicht speziell an die Bedürfnisse der einzelnen Pflanzen angepasst werden, sondern Du kannst nur den Dünger wählen, der ihnen am nächsten kommt.

Hornspäne und Hornmehl als Heckendünger

Beliebte und unkomplizierte organische Dünger sind Hornspäne und Hornmehl. Sie werden aus Schlachtabfällen gewonnen und sind dementsprechend günstig. Hornmehl ist feiner und die darin enthaltenen Nährstoffe werden dementsprechend etwas schneller freigesetzt als bei Hornspänen. Letztere sind dafür der bessere Langzeitdünger. Beide enthalten hauptsächlich Stickstoff und Phosphat, sodass es langfristig zu einem Kalium-, Calcium- oder Magnesiummangel kommen kann, wenn Du nur mit Hornspänen düngst. Viele organische Dünger im Handel sind deswegen zusätzlich mit diesen Nährstoffen angereichert.

Hornspäne und -mehl lassen sich wunderbar mit mineralischen Düngern kombinieren, um sowohl eine Sofort- als auch eine Langzeitwirkung zu erzielen. Als einzigen Dünger für Hecken kannst Du Horn auch im Herbst ausbringen. So können sich die Nährstoffe den Winter über langsam lösen und sind im Frühjahr bestens verfügbar, um von den Pflanzen für ihren ersten Wachstumsschub verwendet zu werden.

Hecken düngen mit Kompost

Kompost gibt bei seiner Zersetzung durch Mikroorganismen nicht nur Nährstoffe an die Erde ab, er verbessert auch die Beschaffenheit des Bodens. Arbeitest Du ihn nach dem Düngen leicht in die Erde ein, sorgt er bei seiner Zersetzung dafür, dass diese schön locker bleibt. Außerdem bindet organische Substanz Wasser, was vor allem im Sommer ein großer Vorteil für Dich und Deine Heckenpflanzen ist – Du musst sie dann nämlich seltener gießen. Kompost in Form von gehäckseltem Hecken- oder Strauchschnitt kannst Du außerdem unter der Hecke verteilen. Das sieht nicht nur gut aus, sondern hindert auch Unkraut daran, Dir das Leben schwer zu machen.

Der größte Nachteil von Kompost als Heckendünger ist, dass er den Boden pH leicht in die alkalische Richtung anhebt. Pflanzen, die eher saure Böden bevorzugen, mögen das gar nicht. Dazu gehören beispielsweise Rhododendron, Stechpalme oder Zypressen. Einen echten Gefallen tust Du mit Kompost, der den Boden pH anhebt allerdings Buchsbaum, Liguster und Thuja. Diese mögen saure Böden überhaupt nicht und sind darauf angewiesen, dass diese im Idealfall schwach alkalisch bleiben.

Fertiger Heckendünger

Kaliuchlorid Dünger

Natürlich gibt es im Handel auch zahlreiche spezielle Heckendünger verschiedener Anbieter. Meist sind diese als Dünger für Bäume, Hecken und Sträucher ausgewiesen. Auch wenn es sich bei den meisten Heckenpflanzen um Sträucher oder Bäume im engeren Sinne handelt, unterscheidet sich ihr Nährstoffbedarf von dem der einzeln stehenden Pflanzen. Da sie so eng zusammenstehen, konkurrieren sie stärker sowohl um die Nährstoffe im Boden als auch um das Sonnenlicht. Sie sind daher besonders auf eine ausreichende Düngung angewiesen. Die Düngungsempfehlungen auf manchen Verpackungen berücksichtigen diese Besonderheit nicht. Daher solltest Du Deine Hecke immer genau im Auge behalten, um etwaige Mangelerscheinungen frühzeitig zu erkennen.

Im Handel erhältlicher sogenannter Heckendünger kann aufgrund der Vielzahl an verschiedenen Pflanzen, die sich als Hecken eignen, nicht auf spezielle Bedürfnisse eingehen. Du kannst stattdessen daher ebenso gut ein Universaldüngemittel nutzen. Im Idealfall basiert dieser auf organischen Substanzen und ist mit allen notwendigen Mineralien angereichert. So musst Du einerseits nur einmal im Jahr düngen, brauchst aber auch keine Mangelerscheinungen zu fürchten.

Um auf die individuellen Ansprüche unterschiedlicher Pflanzen einzugehen, greifst Du am besten zu speziellem Thuja-, Buchsbaum- oder Nadelgehölzdünger. Dass Du nicht für jede Pflanze einen separaten Dünger im Fachhandel findest, liegt daran, dass viele Heckenpflanzen, beispielsweise Hainbuche, Kirschlorbeer sowie Weiß- und Feuerdorn wenig anspruchsvoll sind, was die Zusammensetzung der Nährstoffe im Boden angeht. Hier kannst Du mit einem ausgewogenen Langzeitdünger nicht viel falsch machen.

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